Nun wollen wir erklären, warum das Horner-Schema funktioniert.
Als Beispiel betrachten wir das Polynom:
a4x4 + a3x3 + a2x2 + a1x + a0
und wollen den Funktionswert an einer beliebigen Stelle berechnen,
z.B. an der Stelle x=10.
Zuerst klammern x aus allen Summanden aus, die x enthalten:
(a4x3 + a3x2 + a2x + a1)x + a0
Aus den Summanden der Klammer können wir nochmal x ausklammern:
((a4x2 + a3x + a2)x + a1)x + a0
Dieses Vorgehen wiederholen wir, bis x nur noch in der
1. Potenz vorkommt:
(((a4x + a3)x + a2)x + a1)x + a0
Da wir den Funktionswert an der Stelle x=10 berechnen wollten,
müssen wir für x die Zahl 10 einsetzen:
(((a4·10 + a3)·10 + a2)·10 + a1)·10 + a0
Nun sind wir am Ende der Zerlegung.
Überlegen wir, was diese Rechnenvorschrift vorschreibt:
Man nimmt dem höchsten Koeffizienten (hier: a4) und
multipliziert ihn mit 10, addiert den nächst kleineren
Koeffizienten (hier: a3), multipliziert wieder mit 10,
addiert wieder den nächst kleineren Koeffizenten ....
Genau dieses Verfahren ist aber das Horner-Schema, was man sich
an der nachfolgenden Tabelle nochmals verdeutlichen kann: