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Die Produktform einer Polynomungleichung
a-absatz.pcx (280 Byte) Definition
Die Produktform einer Polynomungleichung liegt vor, wenn auf der
einen Seite der Ungleichung die Zahl Null steht, und auf der anderen Seite
eine Produkt aus Polynomen. Die Polynome sind dabei entweder
Linearfaktoren oder sie sind nicht in Linearfaktoren zerlegbar.

   

a-absatz.pcx (280 Byte) Erklärung
Auf der vorigen Seite haben wir Polynomungleichungen der "normalen" Form
kennengelernt. Beispiel:

Die Definition sagt nun, dass man von der Produktform der Polynomungleichung
spricht, wenn auf einer Seite der Ungleichung die Zahl Null steht, und auf der
anderen Seite ein Produkt von Polynomen, wobei die Faktoren entweder
Linearfaktoren sein müssen oder Polynome, die nicht in Linearfaktoren zerlegt
werden können:

Im Beispiel besteht die linke Seite der Ungleichung aus dem Produkt
dreier Polynome, wobei die ersten beiden Faktoren Linearfaktoren sind,
da x in ihnen nur linear (in der ersten Potenz) vorkommt.

Der dritte Faktor kann nicht in Linearfaktoren zerlegt werden.
Der dritte Faktor ist nämlich ein Polynom, dass keine Nullstellen hat,
und daher kann das Polynom nicht weiter zerlegt werden (mehr dazu unten).

Am einfachsten ist eine Polynomungleichung übrigens zu lösen, wenn sie nur
aus Linearfaktoren besteht.
  
a-absatz.pcx (280 Byte) Normale Form in Produktform umwandeln
Wir wollen nun kurz wiederholen, wie man die "normale" Form einer
Polynomungleichung in die Produktform umwandelt. Gegeben sei:

Um das Polynom in ein Produkt zu zerlegen (möglichst in Linearfaktoren),
bestimmt man die Nullstellen des Polynoms, indem man das Polynom mit Null gleichsetzt:

... und diese Gleichung dann löst (den Lösungsweg geben wir hier nicht an):

Aufgrund des Zerlegungssatzes kann man das Polynom nun in folgende
Faktoren zerlegen (x–1),  (x–3), (x–5) und (x+7). Die Ungleichung wird zu:

Im Beispiel konnten wir das Polynom auf der linken Seite der Ungleichung
vollständig in Linearfaktoren zerlegen. Das ist nicht immer der Fall. 
Manchmal läßt es sich nur teilweise oder sogar garnicht zerlegen: 
 
a-absatz.pcx (280 Byte) Nicht zerlegbare Polynome
Betrachten wir nun die folgende Polynomungleichung:

Wir setzen das Polynom mit Null gleich, um die Nullstellen zu berechnen:

Diese Gleichung hat jedoch keine Lösung. Daher hat das Polynom
keine Nullstellen, und es ist nicht in die Produktform zerlegbar.
 
a-absatz.pcx (280 Byte) Teilweise zerlegbare Polynome
Betrachten wir nun die folgende Polynomungleichung:

Wir setzen das Polynom mit Null gleich, um die Nullstellen zu berechnen:

Eine Gleichung 3.Grades kann bis zu drei Lösungen haben. Die Gleichung
hat jedoch nur eine Lösung, nämlich x=1 (den Rechenweg lassen wir weg).
Daher ist sie nur teilweise zerlegbar. Um die Produktform zu erhalten,
dividieren wir das Polynom durch (x–1), wobei wir die Polynomdivision
in einem früheren Kurs kennenlernten:

Wir multiplizieren beide Seiten der Gleichung nun mit (x–1) und erhalten so
die Produktform des Polynoms (x2+2x+2)·(x–1) bzw. die Produktform der
Polynomungleichung:

Wie gesagt ist dies zwar die Produktform, jedoch ist sie nur teilweise
in Linearfaktoren zerlegt.