Polynomungleichungen zurück
Lösungsweg für den Fall:

Ungleichung hat
mehrfache Nullstellen
a-absatz.pcx (280 Byte) Mehrfache Nullstellen
Im vorigen Fall hatten wir Polynomungleichungen untersucht, die in
Linearfaktoren (x–a) mit () zerlegt waren. Nun wollen wir den Sonderfall
betrachten, dass mindestens ein Linearfaktor mehrfach vorkommt. Beispiel:

        (x–1)2 · (x–5)3  >  0
 
a-absatz.pcx (280 Byte) Deuten der Ungleichung als Funktion
Wir schon im vorigen Fall deuten wir die linke Seite der Polynomungleichung als Funktion:

 
a-absatz.pcx (280 Byte) Einzeichnen der Nullstellen
Die Nullstellen der Funktion f(x)=(x–1)2·(x–5)3 können wir wieder direkt
vom Funktionsterm ablesen. Die Funktion ist gleich Null, wenn einer der
Faktoren gleich Null ist, also wenn x=1 oder  x=5. 

Wir zeichnen die Nullstellen in ein Koordinantensystem ein:

  
a-absatz.pcx (280 Byte) Verhalten für große |x| bestimmen
Das Verhalten für große x bestimmt man wie im vorigen Fall:
Jetzt müssen wir uns überlegen, wie die Funktion für große x verläuft.
Die Funktion f(x)=(x–1)2·(x–5)3 ist eine Funktion fünften Grades, denn
wenn man ein Polynom 2.Grades mit einem Polynom 3.Grades multipliziert,
dann erhält man ein Polynom 5.Grades (mehr dazu im Kurs "Polynome").

Für große |x|, d.h. für große x oder große negative x, verläuft eine Polynomfunktion
immer so, wie ihr größtes Glied, also im Beispiel wie die Funktion g(x)= x5.
Diese Funktion verläuft von "links unten" nach "rechts oben".
Wir zeichnen diese Erkenntnis in das Koordinatensystem ein:

  
a-absatz.pcx (280 Byte) Verhalten an den Nullstellen bestimmen
Das verbinden der Teilstücke ist nun etwas komplizierter, als im vorigen Fall.
Die Nullstelle x=1 ist eine doppelte Nullstelle. Wir wissen aber, dass eine Funktion
ihr Vorzeichen an einer Nullstelle nicht wechselt, wenn die Nullstelle eine 2-fache,
4-fache, 6-fache, ... Nullstelle ist, also eine Nullstelle mit gerader Vielfachheit.

Wir zeichnen daher ein, dass die Funktion bei x=1 ihr Vorzeichen nicht wechselt:

Die Nullstelle x=5 ist eine dreifache Nullstelle. Wir wissen aber, dass eine Funktion
ihr Vorzeichen an einer Nullstelle wechselt, wenn die Nullstelle eine 1-fache,
3-fache, 5-fache, ... Nullstelle ist, also eine Nullstelle mit ungerader Vielfachheit.

Wir zeichnen daher ein, dass die Funktion bei x=5 ihr Vorzeichen ändert:


Nun können wir vom Bild ablesen, wann die Funktion f(x)=(x–1)2·(x–5)3
größer als Null ist, und somit die Ungleichung (x–1)2·(x–5)3>0 wahr ist:
  
Die Funktion f(x) ist nur im Intervall (5,) größer Null:


Und somit hat die Ungleichung die Lösungsmenge: