Polynomungleichungen zurück
Linearfaktoren, die
n-mal auftreten
(d.h. in der n-Potenz),
wobei n gerade sei.
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Auf dieser Seite erklären wir drei Methoden, wie man mit Linearfaktoren umgeht,
die n-mal auftreten, d.h. in der n-ten Potenz, wobei n eine gerade Zahl sein soll.

Zu allen Methoden gibt es je einen Trickfilm. Du kannst die Filme in einem neuen
Fenster laden, während du diese Seite liest. Klicke dazu auf folgende Links:

Methode 1: Den n-fachen Linearfaktor ganz normal in die Vorzeichentabelle eintragen
Methode 2: Überlegen, warum der n-fache Linearfaktor (n=gerade) immer positiv ist
Methode 3: Polynomungleichung durch den n-fachen Linearfaktor teilen
      
a-absatz.pcx (280 Byte) Methode 1: Vorzeichentabelle normal ausfüllen
Gegeben sei eine Polynomungleichung, in der ein Linearfaktor in einer geraden Potenz
auftritt. Im Beispiel tritt der Linearfaktor (x–3) in der zweiten Potenz (d.h. zweimal) auf:

Das einfachste ist es, den doppelten Linearfaktor (x–3)wie üblich in die
Vorzeichentabelle einzutragen, und für (x–3)2 und den anderen Linearfaktor (x–4)
das Vorzeichen zu bestimmen:

Als Beispiel berechnen wir das Vorzeichen von (x–3)2  im Intervall (–,3).
Wie üblich wählen wir dazu eine Zahl aus dem Intervall (–,3), z.B. die Zahl 1.
Setzen wir 1 in den doppelten Linearfaktor (x–3)2  ein, so erhalten wir 4, also eine
positive Zahl. Wir tragen also ein "Plus" in die entsprechende Stelle der Tabelle ein:

Nun ermitteln wir auf die gleiche Weise die anderen Einträge:

Die Lösungs lautet dann: L={x|x<4}. Es fällt auf, dass der doppelte Linearfaktor (x–3)2
nur positive Einträge hat. Dies wird in der nächsten Lösungsmethode aufgegriffen.
 
a-absatz.pcx (280 Byte) Methode 2: Überlegen, warum der Faktor stets positiv
Der Faktor (x–3)2 hat in der Tabelle stets einen positiven Eintrag. Dies ist kein Zufall.
Das Quadrat (d.h. die 2.Potenz) einer Zahl oder eines Terms ist stets positiv oder Null.
Der Faktor (x–3)2 wäre aber nur dann Null, wenn x=3. Die Zahl 3 ist aber in keinem
Intervall zu finden, und daher ist der Faktor stets positiv. Die Bestimmung der Vorzeichen
von (x–3)2 in den einzelnen Intervallen erübrig sich daher: Das Vorzeichen ist stets positiv:

  
a-absatz.pcx (280 Byte) Methode 3: Durch die Potenz teilen

Gegeben sei wieder die Polynomungleichung:

Die Lösungsidee besteht nun darin, dass wir die Ungleichung durch die Potenz dividieren,
denn dann erscheint die Potenz (x–3)2 überhaupt nicht in der Tabelle:

Wir fragen uns zuerst jedoch, ob wir überhaupt durch (x–3)2 dividieren dürfen,
und wiederholen zu diesem Zweck die Äquivalenzumformungen für Ungleichungen:
  
  Wiederholung der Äquivalenzumformungen für Ungleichungen:
1. Man darf durch eine positive Zahl (oder einen stets positiven Term) dividieren.
2. Man darf auch durch eine negative Zahl (oder einen stets negativen Term)
    dividieren, jedoch muß man dann das Ungleichheitszeichen umdrehen.

Verboten sind dagegen die folgenden zwei Umformungen:
1. Auf keinen Fall darf man durch Null dividieren, oder durch einen Term,
    der den Wert Null annehmen kann. Die Division durch Null ist ja verboten.
2. Zweitens ist es verboten, eine Ungleichung durch einen Term zu dividieren,
   der sowohl positive als auch negative Werte annehmen kann. Dabei könnten
   Lösungen verloren gehen.

Für uns bedeutet dies, dass wir untersuchen müssen, welche Wert der Term (x–3)2 
annehmen kann:
 
  Fall 1: Der Term (x–3)2 kann positive Werte annehmen, z.B. für x=100.
Fall 2: Der Term (x–3)2 kann den Wert Null annehmen, und zwar wenn x=3.
Fall 3: Der Term (x–3)2 kann aber nie negativ werden, denn Quadrate sind nie negativ.
 

Wir müssen daher eine Fallunterscheidung in Fall 1 und Fall 2 machen
(wobei Fall 2 übrigens grundsätzlich als Lösung die leere Menge hat).
Die gegebene Polynomungleichung habe ich jeweils nochmal aufgeschrieben (in blau):
 
Zuerst löse ich Fall 1: Hier ist (x–3)2 stets positiv, und ich darf daher durch (x–3)2
dividieren. Anschließend vereinfache ich die Ungleichung (kürzen) und erhalte die
Lösungsmenge L1 für Fall 1:

Jetzt löse ich Fall 2: Weil laut Voraussetzung im Fall zwei (x–3)2=0, ersetzen
wir in der gegebenen Ungleichung diese Potenz durch Null. Als Lösung erhalten
wir dann die leere Menge:

Die Lösungsmenge der Polynomungleichung ist nun die Vereinigungsmenge
der Lösungsmengen der beiden Fälle: