Taylorpolynome

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a-absatz.pcx (280 Byte) Worum geht es:
Beweis der Taylorformel für die Entwicklungsstelle x=0
  
a-absatz.pcx (280 Byte) Gesucht
Wir wollen eine Funktion f(x) in der Nähe von x=0 durch ein Polynom approximieren, d.h. in der
Umgebung der Stelle x=0 soll die Funktion ungefähr gleich einem Polynom a0+a1x+a2x2+ ... sein:

Um das gewünschte Polynom zu erhalten, müssen wir die Koeffizienten
a0, a1, a2, a3, a4 , ... , an bestimmen. Dazu überlegen wir uns folgendes:
    
a-absatz.pcx (280 Byte) Schritt 0: a0 bestimmen
Damit Funktion und Polynom in der Umgebung von x=0 ungefähr gleich sind, müssen sie an
der Stelle x=0 genau gleich sein (denn wenn sie schon für x=0 abweichen würden, würden sie in der
Umgebung von x=0 total abweichen). Daher setzen wir Funktion und Polynom an der Stelle x=0 gleich:
Außer dem ersten Glied der Reihe - nämlich a0 -werden dadurch alle Glieder zu Null.
Somit können wir den Wert von a0 ablesen:

Nun ermitteln wir den nächsten Koeffizienten, und benutzen die ähnliche Idee:
   
a-absatz.pcx (280 Byte) Schritt 1: a1 bestimmen
Wenn die Funktion und ihr Taylorpolynom für x=0 genau gleich sein sollen, dann müssen
auch die Ableitungen  von Funktion und Polynom an der Stelle x=0 gleich sein.
Wir bilden daher
auf beiden Seiten die Ableitung und setzen dann die Ableitungen (an der Stelle x=0) gleich:
Außer dem ersten Glied der Reihe - nämlich a1 - werden dadurch alle Glieder zu Null.
Somit können wir den Wert von a1 ablesen:

Nun ermitteln wir den nächsten Koeffizienten:
 
a-absatz.pcx (280 Byte) Schritt 2: a2 bestimmen
Die Idee bei Schritt 2 ist fast die gleiche, wie bei Schritt 1: Wenn die Funktion und das Polynom
an der Stelle x=0 gleich sein sollen, dann müssen auch ihre höheren Ableitungen übereinstimmen.
Wir leiten also beide Seiten nochmal ab und setzen die Ableitungen (an der Stelle x=0) gleich:
Außer dem ersten Glied der Reihe - nämlich 2·a2 - werden wieder alle Glieder zu Null.
Somit können wir den Wert von a2 ablesen:

     
a-absatz.pcx (280 Byte) Schritt 3: a3 bestimmen
Wie gesagt, wiederholt sich Schritt 1 immer wieder: Ableitungen bilden und an der Stelle x=0 gleichsetzen:

Außer dem ersten Glied der Reihe - nämlich 2·3·a3 - werden wieder alle Glieder zu Null.
Somit können wir den Wert von a3 ablesen:
a-absatz.pcx (280 Byte) Schritt 4: a4 bestimmen
Wie gesagt, wiederholt sich Schritt 1 immer wieder: Ableitungen bilden und an der Stelle x=0 gleichsetzen:
Außer dem ersten Glied der Reihe - nämlich 2·3·4·a4 - werden wieder alle Glieder zu Null.
Somit können wir den Wert von a4 ablesen:

   
a-absatz.pcx (280 Byte) Schritt n: an bestimmen
Nun kommen wir zum n-ten Schritt. Nach dem n-ten Ableiten setzen wir (so wie immer) für x die Zahl 0 ein:
Wir können den letzten gesuchten Koeffizienten nun ablesen, wenn wir die
letzte Gleichung nach an umstellen:


   
a-absatz.pcx (280 Byte) Letzter Schritt: Koeffizienten in die Formel einsetzen
Jetzt die in den vorigen Schritten berechneten Koeffizienten a0, a1, a2, a3 und a4 in die gegebene Gleichung einsetzen:
Jetzt dividieren wir alle Terme durch 1. Dies ist erlaubt, denn die 1 ist das neutrale Element
der Division (d.h. es passiert nichts, wenn wir eine Zahl oder einen Bruch durch 1 dividieren):

Dadurch können wir die sogenannte Fakultät-Schreibweise anwenden.
Eine kurze Wiederholung, wie die Fakultät definiert ist:

     Man schreibt 1·2·3·4 als 4! (sprich: 4 Fakultät), oder allgemein: 1·2·3·...·n = n! 
     Außerdem legen wir fest: 0!=1 und 1!=1.

Die Formel vereinfacht sich zu:

Nun sieht man auch schon das Bildungsgesetz: Die Ordnung der Ableitung entspricht dem Exponenten von x
und dem Argument der Fakultät. Damit dies auch für das erste Glied der Reihe gilt, definieren wir,
dass f(x) die "nullte Ableitung" von sich selbst ist:  f(x) = f (0)(x).

Um noch mehr Schreibarbeit zu sparen, benutzen wir das Summenzeichen:

Man kann die Formel überprüfen: Setzt man für k nacheinander die Zahlen 0 bis n ein, so erhält man
wieder die "Formel ohne Summenzeichen".

Noch eine Anmerkung: In der vorletzten Formel läßt man 0! und 1! meist weg, denn beide sind ja gleich 1:

Ein Polynom dieser Form nennt man Taylorpolynom. Die Formel nennt man Taylorformel.

Die beiden letzten Formel sind die Formeln, die wir beweisen wollten.
  

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