Taylorpolynome zurück   
Manchmal
anwendbarer Trick
zur genaueren
Abschätzung des
Fehlers
a-absatz.pcx (280 Byte) Erklärung
Nehmen wir an, wir wollen die Sinusfunktion sin(x) an der Stelle xe=0
durch ein Taylorpolynom 3.Grades approximieren. Die Taylorformel         
für ein Polynom 3.Grades lautet allgemein:

Gegebene Werte einsetzen:

Vereinfachen:

Der Fehler, der bei der Approximation durch ein Polynom 3.Grades
gemacht wird, kann mit der bekannten Formel abgeschätzt werden:

Sie lautet in unserem Fall, also für ein Polynom 3.Grades und xe=0 :

Als Beispiel ergibt sich für die Stelle x=2 eine Fehlerabschätzung von
|R3(2)|<0.666, was weit über dem tatsächlichen Fehler von |R3(2)|=0.242 liegt.
  
Man kann die Fehlerabschätzung aber in vielen Fällen1 genauer machen,
indem man sich folgendes überlegt:
  
   Im Taylorpolynom der Sinusfunktion für xe=0 (siehe oben) kommen nur
   Glieder mit ungeraden Potenzen vor, die geraden Glieder sind gleich Null.
   Daher ist in diesem Fall ein Taylorpolynom 4.Grades identisch mit einem
   Taylorpolynom 3.Grades, denn das Glied mit der 4.Potenz von x entfällt.
  
Folglich können wir bei der Fehlerabschätzung so tun, als wenn wir ein
Polynom 4.Grades benutzt hätten, was die Fehlerabschätzung verbessert:

Als Beispiel betrachten wir wieder die Stelle x=2. Es ergibt sich:
  
      Fehler nach dieser Formel: |R3(2)| < 0.266        
      Tatsächlicher Fehler zum Vergleich: |R3(2)|=0.242
  
Die Fehlerabschätzung ist also wesentlich genauer als die Fehlerabschätzung,
die wir oben gemacht haben, und die |R3(2)|<0.666 betrug.

                                                                                                                       
1 Man wählt die Entwicklungstelle so, dass eine gerade oder ungerade   
  Funktion entsteht. Dann fallen entweder die ungeraden oder geraden
  Glieder fort. Ist aber nur bei wenigen Funktionen möglich, nämlich nur
  bei Funktionen, die irgendwelche Achsen- oder Punktsymmetrien besitzen.