Ungleichungen zurück
Teilfunktion anwenden
a-absatz.pcx (280 Byte) Satz
Neben einer streng montonen Funktion darf man auch eine
nicht streng monotone Funktion anwenden, wenn man nur
den streng montonen Teil der Funktion anwendet.

Dabei muss die Nebenbedingung angegeben werden, und
gegebenenfalls das Ungleichheitszeichen umgedreht werden.
  
a-absatz.pcx (280 Byte) Beispiel 1
Gegeben ist folgende Wurzelungleichung mit dem Definitionsbereich R+ :

Jetzt wollen wir die Funktion quadrieren, um die Wurzel zu beseitigen.
Quadrieren ist aber leider keine Äquivalenzumformung für Ungleichungen, weil die
Quadratfunktion weder streng monton steigend noch streng monton fallenend ist:

Glücklicherweise sind aber beide Seiten der gegebenen Ungleichung nicht-negativ
(die linke Seite ist nicht-negativ, weil eine Wurzel stets nicht-negative Werte hat).
Daher benutzen wir beim Quadrieren nur den streng-monoton-steigenden Teil
der Quadratfunktion (x0), und dies ist eine Äquivalenzumformung:

Wir vereinfachen die Ungleichung (linke Seite ein Wurzelgesetz anwenden) und erhalten:

Dies ist auch die Lösung der gegebenen Ungleichung, da wir ja nur Äquivalenzumformungen
vorgenommen haben, und die Lösungen im Definitionsbereich liegen.
  
a-absatz.pcx (280 Byte) Beispiel 2: Streng monoton fallenden Teil anwenden
Manchmal muss man auch den "streng-monoton-fallenden" Teil der Funktion anwenden.
Wie im Satz oben erwähnt, muss man dabei das Ungleichheitszeichen umzudrehen:

Gegeben ist folgende Wurzelungleichung mit dem Definitionsbereich R+ :

Hier sind beide Seiten der Gleichung nicht-positiv (die linke Seite ist nicht-positiv, weil
eine Wurzel stets nicht-negativ ist, und das "Minus" das nicht-negative Vorzeichen umdreht).

Wir quadrieren beide Seiten der Ungleichung. Dabei wird nur der negative Teil der
Quadratfunktion benutzt, also der streng monoton fallende Teil. Folglich müssen
wir das Ungleichheitszeichen umdrehen, sonst wäre es keine Äquivalenzumformung:

Wir vereinfachen die Ungleichung mit Hilfe der Wurzelgesetze:

Das Quadrieren war zwar eine Äquivalenzumformung, jedoch hat sich durch das
Anwenden des Wurzelgesetzes der Definitionsbereich vergrößert. Die Lösungsmenge
besteht also aus der Schnittmenge des Ergebnisses und der Definitionsmenge:


Anmerkung:

Praktisch würde man natürlich anders vorgehen. Man würde die Gleichung zuerst mit –1
multiplizieren, dann wären beide Seiten positiv.