Wurzelungleichungen zurück
Potenzieren mit
geraden Exponenten
ist nur dann eine
Äquivalenzumformung,
wenn beide Seiten
der Ungleichung
nicht-negativ sind.
a-absatz.pcx (280 Byte) Satz
Potenziert man eine Wurzelungleichung mit einer geraden Zahl, dann ist dies nur dann
eine Äquivalenzumformung, wenn beide Seiten der Ungleichung nicht-negativ sind.

    

a-absatz.pcx (280 Byte) Potenzieren mit geradem Exponenten
Wir bereits oben erwähnt haben wir im Kurs Ungleichungen erklärt, dass das Anwenden
einer streng monton steigenden Funktion eine Äquivalenzumformung ist.
Eine gerade Potenzfunktion ist aber nicht streng-monoton steigend, und deshalb
darf man ein Ungleichung eigentlich nicht mit einer geraden Zahl potenzieren:

Man kann aber zumindestens den nicht-negativen Teil einer geraden Potenzfunktion
anwenden, denn dieser Teil ist streng monton steigend:


Konkret bedeutet dies, dass man eine Ungleichung mit einer geraden Zahl potenzieren
darf, wenn beide Seiten der Ungleichung nur nicht-negative Werte annehmen können
(d.h. nur positive Werte oder Null). Beispiel:

     Gegeben sei die folgende Wurzelungleichung. Wie wir sehen, besteht die
     Wurzelungleichung aus zwei Wurzeln, wobei je eine Wurzel auf einer Seite steht.
     Konstanten kommen in dieser Wurzelungleichung nicht vor, sondern nur Wurzeln:
    
     Weil auf beiden Seiten Wurzeln stehen, und Wurzeln laut ihrer Definition
     stets einen nicht-negativen Wert haben, dürfen wir die Ungleichung mit 
     der geraden Zahl 2 potenzieren:
    
     Der Rest des Lösungsweges ist leicht, wir zeigen ihn auf der nächsten Seite.

Natürlich bestehen nicht alle Wurzelungleichungen aus zwei Wurzeln, d.h. es ist nicht
immer offensichtlich, ob beide Seiten der Wurzelungleichung positiv sind. Beispiel:

     

Hier kann man nicht sagen, ob die rechte Seite nicht-negativ ist, denn sie ist ja variabel.
Deshalb werden wir auf den restlichen Seiten des Kapitels uns einige Tricks überlegen,
wie man solche Wurzelungleichungen trotzdem lösen kann.